Aktuelles
Bündnis faire Energiewende fordert Bundesregierung nach der EU-Umweltministerkonferenz zum Umsteuern auf!
Berlin: Nach dem Beschluss der EU-Umweltminister zur Verschiebung der Einführung des EU-ETS 2 fordert das Bündnis faire Energiewende (BfE) die Bundesregierung auf, nun umgehend auch die nationale CO2-Bepreisung von Produktionswerken auszusetzen. „Im dritten Rezessionsjahr ist eine derartig einseitige Kostenbelastung der deutschen Unternehmen nicht mehr tragbar“, erklärt BfE-Sprecher Christoph René Holler. Die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven deutschen Industrie werde weiterhin massiv geschwächt, wenn national die CO2-Bepreisung aufrechterhalten bliebe.
Wenn jetzt mehrere EU-Umweltminister bei der gemeinsamen EU-Regelung auf die Bremse treten, ist es höchste Zeit, dass die Bundesregierung ebenfalls mit Entlastungen für die heimische Industrie reagiert. Der Zeitraum, bis dann europaweit der CO2-Preis auch für die mittelständische Industrie kommt, kann sinnvoll genutzt werden, um einen wirklich wirksamen Carbon-Leakage-Schutz festzuschreiben. Die EU-Industriepolitik der letzten Jahre und die falschen Weichenstellungen der abgewählten Ampel-Koalition haben zur Verlagerung von Produktion ins Ausland geführt; dieser Trend muss gestoppt werden. „Die stattfindende Deindustrialisierung wird sich dramatisch fortsetzen, wenn die Bundesregierung die Zusatzbelas-tungen für die deutschen Unternehmen nicht umgehend stoppt“, sagte Holler weiter
Dem Bündnis faire Energiewende gehören über 10 000 mittelständische Betriebe in Deutschland an, die den Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität aktiv gestalten möchten und dafür einen politischen Rahmen benötigen, der sie wettbewerbsfähig produzieren lässt.
BfE-Sprecher Holler, der selbst für die keramische Industrie tätig ist, unterstreicht, dass für ein Gelingen der Transformation ein in der industriellen Breite wirksamer Industriestrompreis zwingend ist. Es wäre ein großer Fehler bei dem Vorhaben zu bleiben, nur die auf der sogenannten KUEBLL-Liste aufgeführten Branchen zu berücksichtigen. Diese EU-Branchenliste blendet zahlreiche Branchen aus, die zwingend auf Wärmeprozesse angewiesen sind, die man jedenfalls teilweise elektrifizieren könnte.
In der aktuellen Lage des Industriestandortes Deutschland sind politisch von der Bundesre-gierung dicke Bretter zu bohren, dazu gehört für die mittelständische Industrie die Ausset-zung des BEHG für Kleinanlagen genauso wie ein alle Produktionswerke entlastender Industriestrompreis. Auch wird die Streichung der Gasspeicherumlage für auf Gas angewiesene Unternehmen nicht reichen, um politisch verursachte Wettbewerbsnachteile auszugleichen.
Ansprechpartner: Christoph René Holler
Sprecher Bündnis faire Energiewende
Hauptgeschäftsführer Bundesverband Keramische Industrie e.V.
Tel. 09287 / 80820
holler@keramverband.de
7.11.2025
Tarifrunde startet in schwieriger Lage
Nach zwei Jahren der Rezession am Industriestandort Deutschland sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Feinkeramischen Industrie in Kassel gestartet.
BVKI-Verhandlungsführer Dr. Philipp Diekmann hat gleich zu Beginn deutlich gemacht, dass die von der Gewerkschaft geforderten 6 % auf 12 Monate überhaupt nicht zur wirtschaftlichen Situation der Betriebe passen. Mit mehreren betrieblichen Beispielen aus verschiedenen keramischen Teilbranchen hat die Arbeitgeberseite sehr sachlich die unerfreuliche Auftragslage und die massive Kostenbelastung der Betriebe dargestellt. In der sehr offen geführten Diskussion ist auch von Vertretern der IGBCE unterstrichen worden, dass auch die Arbeitnehmervertreter von keinem guten Geschäftsjahr 2025 ausgehen und es für die Entwicklung im Jahr 2026 zahlreiche Unsicherheitsfaktoren gibt. Die Sozialpartner haben eine große inhaltliche Übereinstimmung bei der Beurteilung des politischen Handlungsbedarfs in der Energiepolitik aber auch dem Reformbedarf der gesetzlichen Sozialversicherungen.
Sehr unterschiedliche Positionen vertreten IGBCE und BVKI zu Bonifikationsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder in einem Flächentarifvertrag. Zu sogenannten „qualifizierten“ Differenzierungsklauseln (Ausschlussklauseln/Abstandsklauseln) hat BVKI-Hauptgeschäftsführer Rechtsanwalt Christoph René Holler die rechtliche Einschätzung des Arbeitgeberverbandes vorgetragen, dass diese nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts unwirksam sind.
Da auch nach einer mehrstündigen Diskussion die Vorstellungen über mögliche Kompromisslinien sehr unterschiedlich geblieben sind, hat sich die BVKI-Tarifkommission gegen die Vorlage eines Arbeitgeberangebotes entschieden. Am 19. November werden die Verhandlungen in Nürnberg fortgesetzt. BVKI-Verhandlungsführer Dr. Philipp Diekmann hat angekündigt, dann während der nächsten Verhandlungsrunde darzustellen, in welchem materiellen Rahmen eine Einigung möglich erscheint
02.10.2025
VKI-Mitgliederversammlung am 27. Mai
Dr.-Ing. Lars Schnetter neuer VKI-Vorsitzender
Die Mitglieder des Verbandes der Keramischen Industrie haben während ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung in Selb Dr.-Ing. Lars Schnetter, Geschäftsführer der Schunk Ingenieurkeramik GmbH, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Verabschiedet wurde sein Vorgänger Joachim Heym, der den VKI seit 2018 geführt hat und bereits zuvor viele Jahre Mitglied des Vorstandes gewesen ist. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Gabi Schupp (Villeroy & Boch AG), neu gewählt und ebenfalls stellvertretende Vorsitzende wurde Anna Sembach (Sembach GmbH & Co. KG).
Erneut in den Vorstand wurden Dr. Philipp Diekmann (BHS tabletop AG), Christian R.W. Seltmann (Porzellanfabriken Christian Seltmann GmbH), Marcus Flemming (Döbrich & Heckel GmbH & Co. KG) und Dr. Richard Metzler (Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH) gewählt. Neu verstärkt außerdem Horst Garbrecht (CeramTec GmbH) den Vorstand. Teil der Jahreshauptversammlung war in diesem Jahr auch eine Podiumsdiskussion mit dem Europaabgeordneten Christian Doleschal und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Holger Lösch.
Mit den Herstellern von Technischer Keramik bis hin zum Porzellan vertritt der VKI energieintensive Betriebe mit überwiegend mittelständischen Strukturen, die durch den Bürokratieaufwuchs und die hohen Energiekosten massiv belastet werden.
„Aufbruchstimmung am Industriestandort Deutschland nötig!“
VKI-Vorsitzender Dr. Schnetter begrüßt das von der neuen Bundesregierung klar formulierte Ziel, die Wirtschaftswende zu erreichen und für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen. Eine Aufbruchstimmung und ein positiver Blick auf die Entwicklung des Industriestandortes Deutschland müssen jetzt durch konkrete Maßnahmen der Bundesregierung unterstützt werden.
Für viele Industriebranchen, so auch für die Keramik, muss endlich wieder ein wettbewerbsfähiger Gaspreis in Sichtweite kommen. Hier sieht der VKI den Bedarf, die Koalitionsvereinbarungen nachzuschärfen. Für das Gelingen der Wirtschaftswende wird auch über die zeitnahe Umsetzung von Steuersenkungen und eine kostenreduzierende Reform der Sozialversicherungen zu sprechen sein.
Ein auch mit dem Europaabgeordneten Christian Doleschal (CSU) während der Veranstaltung diskutiertes Thema ist, den angekündigten Bürokratieabbau nun auch in den Generaldirektionen der EU durchzusetzen. Sollte hier der große Wurf bei der Rückabwicklung von Überregulierungen nicht gelingen, befürchtet VKI-Vorsitzender Dr. Schnetter das der Transformationsprozess zu großen Verwerfungen auch am Industriestandort Deutschland führen wird.
Ansprechpartner:
Christoph René Holler
Hauptgeschäftsführer
Verband der Keramischen Industrie e. V.
Holler@keramverband.de
27.05.2025
Die Pressemeldung
zur Mitgliederversammlung des VKI



















































































