Aktuelles
Ceramic Days 2025: Cerame-Unie veröffentlich eine kumulative Kostenanalyse und fordert sofortige Schutzmaßnahmen zur Resilienz und globalen Position der europäischen Keramischen Industrie.
Brüssel: Die europäische Keramikindustrie traf sich vom 1. bis 3. Dezember 2025 zu den Europäischen Keramiktagen (ECD). Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Keramik: Aufbau einer nachhaltigen und grüneren Welt“ und fand zeitgleich mit der 31. Plenarsitzung des Europäischen Politikforums für Keramik (EPCF) mit der Europaabgeordneten Elisabetta Gualmini als Gastgeberin statt. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit der zentralen Fragestellung „Wie kann ein stabiles Geschäftsumfeld im aktuellen regulatorischen und geopolitischen Kontext gefördert werden?“. Die europäischen Ceramic Days bringen Branchenführer aus ganz Europa und der EU sowie nationale politische Entscheidungsträger zusammen, um die drängendsten Herausforderungen für den Keramiksektor und die europäische Industrie insgesamt zu erörtern.
Bei dieser Gelegenheit präsentierte Cerame-Unie eine kumulative Kostenanalyse, die aktualisierte Einblicke in die aktuellen Trends bei den Regulierungskosten bietet und die dringende Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen zur Sicherung der Widerstandsfähigkeit der europäischen Industrie und ihrer globalen Position unterstreicht, insbesondere im Hinblick auf Energie- und Kohlenstoffkosten sowie auf Vereinfachungen für KMU und kleine Emittenten.
Der Keramiksektor spielt eine besondere Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, indem er eine breite Palette hochwertiger und nachhaltiger Produkte aus Europa herstellt, lokale Wertschöpfung generiert und mehr als 200.000 direkte Arbeitsplätze in Europa bietet.
Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Keramikindustrie steht jedoch aufgrund der überambitionierten Klima- und Umweltziele der EU, der rasant steigenden Energie- und CO₂-Preise und des unfairen Wettbewerbs aus Drittländern unter enormem Druck. Im Vergleich zu 2021 verzeichnet der Sektor einen Produktionsrückgang von 30 %, begleitet von einer Halbierung des Handelsbilanzüberschusses und einem Verlust von 10 % der Arbeitsplätze. Während Überregulierung Innovationen und die lokale Produktion hemmt, wird die geschätzte Gesamtkosteninflation von 30–40 %, die insbesondere durch die unerschwinglichen und beispiellosen Energie- und CO₂-Preise verursacht wird, die Verlagerung der Produktion aus Europa in den nächsten Jahren beschleunigen, sofern nicht dringend gegengesteuert wird.
....
Ansprechpartner:
CERAME-UNIE aisbl, Rue Belliard 12, 1040 Brussels
www.cerameunie.eu - e-mail: communication@cerameunie.eu
EU Transparency Register 79465004946-12
5.12.2025
Bündnis faire Energiewende: Angekündigter Industriestrompreis wird für viele Unternehmen keinerlei Entlastung bringen!
Berlin: Mitte November hatten die Spitzen der Koalition einen Industriestrompreis für energieintensive Branchen angekündigt, den auch das Bündnis faire Energiewende seit Jahren fordert. In der Öffentlichkeit ist in der Folge der Eindruck entstanden, Unternehmen würden bereits ab dem nächsten Jahr von einem Strompreis von 5 Ct/kWh profitieren. Viele Unternehmen werden davon jedoch nichts haben, die Entlastung wird viel niedriger sein und im nächsten Jahr wird auch keine Entlastung bei den Unternehmen ankommen.
„Das Ziel des Industriestrompreises, internationale Wettbewerbsfähigkeit am Standort wieder herzustellen, wird mit dem aktuellen Entwurf nicht erreicht. Die Entlastung beim Strompreis ist weit von den versprochenen 5 Ct/kWh entfernt. Zudem geht der Industriestrompreis an einem großen Teil der Unternehmen in Deutschland vollständig vorbei“, so BDG-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Theuringer. „Wir bitten die Bundesregierung, sich weiter bei der Kommission dafür einzusetzen, dass der Kreis der Beihilfeberechtigten verbreitert wird und die Unterstützung in der aktuellen Krisensituation so ausfallen kann, wie es auch angekündigt wurde.“
Die maßgebliche Förderleitlinie CISAF der EU-Wettbewerbshüter schränkt das Instrument maximal ein. Zahlreiche Branchen werden per Liste von vornherein schlicht aussortiert. Tausende Unternehmen bekommen überhaupt keine Entlastung, obwohl sie diese dringend bräuchten. Der Rest erhält Erstattungen aller Voraussicht nach nur rückwirkend, dann möglicherweise erst im Jahr 2028 für 2026. Die Ankündigung der Bundesregierung zu einem Start 2026 ist daher mindestens irreführend. Für die Entlastung des Strompreises selbst gibt es hohe Abzüge. Es sind nicht mehr als 50 Prozent des verbrauchten Stroms und maximal 50 Prozent des durchschnittlichen Großhandelspreises eines Jahres förderfähig. Außerdem müssen 50 Prozent dessen, was dann noch an Entlastung übrigbleibt, in ökologische Gegenleistungen investiert werden, unabhängig davon, ob diese wirtschaftlich sind oder nicht. Ein Unternehmen, das für den Strom insgesamt 20 Ct/kWh bezahlt, könnte diese Kosten mit einem solchen Industriestrompreis vielleicht auf 19,8 Ct/kWh drücken.
„Bedenkt man, dass in anderen Ländern insgesamt nur 6 bis 7 Ct/kWh an Stromkosten gezahlt werden, dann wird klar, dass man mit solchen marginalen Entlastungen nichts für die deutschen Unternehmen und schon gar nichts für den energieintensiven Mittelstand erreicht“, sagt Christoph René Holler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Keramischen Industrie und Sprecher des Bündnisses Faire Energiewende. „Und auch hier taucht das nächste Bürokratiemonster auf, das gerade die mittelständischen Unternehmen überlastet“, so Holler.
Zum Bündnis Faire Energiewende zählen: ▪ Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie BDG, www.guss.de ▪ Bundesverband Keramische Industrie e. V., www.keramverbaende.de ▪ Bundesverband der Energieabnehmer e. V., www.vea.de ▪ Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., www.textil-mode.de ▪ Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V., www.gkv.de ▪ wdk Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e. V., www.wdk.de ▪ WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e. V., www.wsm-net.de ▪ Deutsche Feuerfest-Industrie e. V., www.dffi.de ▪ Bundesverband Feuerverzinken e. V., www.feuerverzinken.com
Ansprechpartner: Christoph René Holler
Sprecher Bündnis faire Energiewende
Hauptgeschäftsführer Bundesverband Keramische Industrie e.V.
Tel. 09287 / 80820
holler@keramverband.de
4.12.2025
Bündnis faire Energiewende fordert Bundesregierung nach der EU-Umweltministerkonferenz zum Umsteuern auf!
Berlin: Nach dem Beschluss der EU-Umweltminister zur Verschiebung der Einführung des EU-ETS 2 fordert das Bündnis faire Energiewende (BfE) die Bundesregierung auf, nun umgehend auch die nationale CO2-Bepreisung von Produktionswerken auszusetzen. „Im dritten Rezessionsjahr ist eine derartig einseitige Kostenbelastung der deutschen Unternehmen nicht mehr tragbar“, erklärt BfE-Sprecher Christoph René Holler. Die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven deutschen Industrie werde weiterhin massiv geschwächt, wenn national die CO2-Bepreisung aufrechterhalten bliebe.
Wenn jetzt mehrere EU-Umweltminister bei der gemeinsamen EU-Regelung auf die Bremse treten, ist es höchste Zeit, dass die Bundesregierung ebenfalls mit Entlastungen für die heimische Industrie reagiert. Der Zeitraum, bis dann europaweit der CO2-Preis auch für die mittelständische Industrie kommt, kann sinnvoll genutzt werden, um einen wirklich wirksamen Carbon-Leakage-Schutz festzuschreiben. Die EU-Industriepolitik der letzten Jahre und die falschen Weichenstellungen der abgewählten Ampel-Koalition haben zur Verlagerung von Produktion ins Ausland geführt; dieser Trend muss gestoppt werden. „Die stattfindende Deindustrialisierung wird sich dramatisch fortsetzen, wenn die Bundesregierung die Zusatzbelas-tungen für die deutschen Unternehmen nicht umgehend stoppt“, sagte Holler weiter
Dem Bündnis faire Energiewende gehören über 10 000 mittelständische Betriebe in Deutschland an, die den Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität aktiv gestalten möchten und dafür einen politischen Rahmen benötigen, der sie wettbewerbsfähig produzieren lässt.
BfE-Sprecher Holler, der selbst für die keramische Industrie tätig ist, unterstreicht, dass für ein Gelingen der Transformation ein in der industriellen Breite wirksamer Industriestrompreis zwingend ist. Es wäre ein großer Fehler bei dem Vorhaben zu bleiben, nur die auf der sogenannten KUEBLL-Liste aufgeführten Branchen zu berücksichtigen. Diese EU-Branchenliste blendet zahlreiche Branchen aus, die zwingend auf Wärmeprozesse angewiesen sind, die man jedenfalls teilweise elektrifizieren könnte.
In der aktuellen Lage des Industriestandortes Deutschland sind politisch von der Bundesre-gierung dicke Bretter zu bohren, dazu gehört für die mittelständische Industrie die Ausset-zung des BEHG für Kleinanlagen genauso wie ein alle Produktionswerke entlastender Industriestrompreis. Auch wird die Streichung der Gasspeicherumlage für auf Gas angewiesene Unternehmen nicht reichen, um politisch verursachte Wettbewerbsnachteile auszugleichen.
Ansprechpartner: Christoph René Holler
Sprecher Bündnis faire Energiewende
Hauptgeschäftsführer Bundesverband Keramische Industrie e.V.
Tel. 09287 / 80820
holler@keramverband.de



















































































